
Lustvoller Design-Platz
in einer pulsierenden Stadt
Das Gebäude des Dorint Hotels am Gendarmenmarkt, (Ecke Französische Straße, Charlotten Straße) mit seinem Blick auf den französischen und deutschen Dom, ist in seinem Kern ein eklektischer Plattenbau aus dem Jahre 1981, der in der ehemaligen DDR als Parteischulungszentrum diente.
Dieses inzwischen unter Ensembleschutz stehende Gebäude wurde bis auf den Rohbau entkernt, um dann von 1998-1999 zum Hotel umgebaut zu werden.
Einer der Entwurfsaspekte bestand darin, in diesem Stahlskelettbau Historisches wie z.B. die Fassade, lediglich im Eingangsbereich aufzugreifen und an einer klaren, erkennbaren Schnittstelle zeitgenössigsche Innenarchitektur stattfinden zu lassen. Hierbei wurde darauf Wert gelegt, eine Verbindung zwischen Alt und Neu herzustellen, allerdings ausschließlich um die statische Struktur des Gebäudes im Ursprung lesbar zu belassen.
Da an historischem Platz positioniert, durch die Dome und die Namensgebung französisch/deutsch besetzt, ließen wir in opulenter Gesinnung unserer als Aachener nahen aber geheimen “belgischen” Mentalität freien Lauf. Die teils kleinen aber mit Logen versehenen Zimmern zum Gendarmenmarkt sind mit wärmenden, ziegelfarbenen Velours und cognac-farbenen Bettleuchten gestaltet. Gemessen an der geschichtlichen Bedeutung des Ortes kommen traditionell wertvolle Materialien wie Naturstein und schwarzes Glas zum Einsatz. Sie werden direkt mit transluzenten Laminaten und hightech Textilien konfrontiert.
Das Haus besitzt 92 Zimmern mit einer Größe von 17-90 qm, die in 12 Zimmertypen unterteilt sind.
Hierbei bilden funktionale Elemente gleichzeitig entscheidende Impulse für die sinnliche Wahrnehmung des Raumes. Es wurde eine Transparenz vom Zimmer ins Bad geschaffen, um eine räumliche Großzügigkeit zu erzielen. Mit einem verschiebbaren, beleuchteten Spiegelpaneel kann der Gast diesen Durchblick vom Badezimmer aus schließen. In den meisten Zimmern wird die Bad-Tür in einer Doppelfunktion als WC Tür genutzt und dadurch der Vorzimmerbereich, im gleichen Bodenmaterial wie das Bad, vergrößert.
Auch spielerische Gestaltungselemente werden verwendet. Farbigen Licht schmeichelnde und wertvolle Textilien bis hin zu einer Zugschnur am Kopfende des Bettes, hinter der sich eine Spieluhr verbirgt, sind Mittel, den Gast emotional anzusprechen. Diesem Konzept zugehörend ist die Wahl der Arbeiten des Berliner Fotografen und Bildhauers Karl Blossfeldt. Vom Hotellogo bis zum Fotoband auf den Zimmern sind die Werke des Künstlers dem Gast in ihrer floralen Analytik gegenwärtig.
Im Frühstücksraum, dem Atrium Café, ist die, vom Konferenzkörper der nächsten Étage durchdrungene Struktur des Stahlskelettbaus deutlich ablesbar. Boden und Decke greifen diese Struktur auf und produzieren damit das Raumgefühl im Inneren (Bauch)-Netz des Gebäudes.
Das vom Wiener Kunsthändler Oswald&Kalb sicher verwahrte Mobilar, Equipment und Einbauten des in Teilen auf Adolf Loos zurückzuführenden Restaurant “Aigner” wurde von DORINT für den Zweck der Wiederverwendung ersteigert. Wir fügten diese wertvollen Teile neu zusammen und stellten sie auf eine zeitgenössische, hinterleuchtete Bühne – keinesfalls mit dem Ziel, einen in Berlin natürlich gealterten Platz zu schaffen sondern sie als bedeutendes Exponat neu zu nutzen.
Der im Kern des Gebäudes liegende Event- und Konferenzbereich, auch zu DDR Zeiten als Festsaal genutzte Raum, wurde durch unser Konzept der kompletten Ein-Ton- Farbgebung in seiner sozialistischen Ursprungsgestaltung erhalten- oder besser “konserviert”. Auf einer neuen Bühne des (transparenten) politischen Geschehens, ließen wir den Boden entfernen und ersetzten ihn durch eine hinterleuchtete Glasfläche! Ehemalige Kristallüster erklärten wir zur “Lichtskulptur” und setzten sie durch die im ganzen Hotel verwendeten Beleuchtungsinstrumente einer einzigen Produktfamilie in Szene.
Als sogenanntes “Boutiquehotel” hat das DORINT HOTEL am Gendarmenmarkt seine Position am Markt mit der zweithöchsten Zimmerrate in Berlin erreicht – ebenso seine Kultur orientierte Zielgruppe.
Fotos:
– soenne fotodesigner, www.soenne.de
Fertigstellung2008
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2006 Mitgründerin der klein Associates KG, Düsseldorf als Partnerin/Gesellschafterin
2006 Mitgründerin der klein Associates KG, Düsseldorf als Partnerin/Gesellschafterin
Studium der Innenarchitektur in Düsseldorf und Architektur in Paris (École Spéciale d’Architecture).
Abschluss mit Diplom der Innenarchitektur 1997, FH Düsseldorf. Danach arbeitete sie in verschiedenen Innenarchitekturbüros (u.a. Schwitzke&Partner, Raumkontor, Düsseldorf, k/h Mönchengladbach).
2006 Mitgründerin der klein Associates KG, Düsseldorf als Partnerin/Gesellschafterin
2006 Mitgründer der klein Associates KG, Düsseldorf als Gesellschafter/Geschäftsführer