
Der Masterplan
Der Masterplan stellt den Entwurf zur Anpassung des Nutzungsprofils an die heutigen multifunktionalen Anforderungen dar. Dem Gebäude soll durch prägnante gestalterische Eingriffe ein neues Gesicht verliehen werden, welches dem Zeitgeist zeitgenössischer Architektur entspricht und gleichzeitig die eigene Sprache und Struktur des Gebäudes respektiert.
Im ersten Schritt wurden bereits 2002 die WC-Anlagen und der Boden aus Basaltlava in den Foyerbereichen neu gestaltet. In der jetzigen Bauphase (2005)
wurden der Europasaal und die Empfangstheke fertiggestellt.
Bis zum Jahre 2008 sollte der gesamte Masterplan von unserem Büro inklusive Brüsselsaal, Konferenzbereiche und Fassade realisiert werden.
(Erstellt am 14.9.2005)
Europasaal, Realisierung 2005
Die Aufgabe war es dem Saal ein neues Erscheinungsbild zu verleihen sowie die Akustik, die Lichtgestaltung und die technische Ausstattung den Anforderungen der Zeit entsprechend zu optimieren.
Die Grundidee zur Neugestaltung des Europasaals ist es, dem Saal eine neue Haut zu verleihen. Die Innenhaut des Saals kontrastiert zur Außenhaut im Foyer. Im Gegensatz zur geplanten glatten, flächigen Oberfläche der gläsernen Bugwand, ist die Innenhaut des Saals kleinteilig, strukturiert und plastisch. Die Wände werden mit einer Struktur aus spannungsvoll gewölbten Paneelen versehen, die ineinander greifen und an die Schuppenstruktur eines Fisches erinnern. Die Assoziation der schillernden Fischhaut wird verstärkt durch die Ausbildung der einzelnen Schuppen mit Metallgewebe, in dem sich das Licht auf ähnliche Weise bricht. Die Struktur und die Facetten des Metallgewebes werden über die Beleuchtung entsprechend in Szene gesetzt. Mit farbigen stufenlos regelbaren LED-Strahlern kann der Saal in unterschiedliche Lichtstimmungen getaucht werden, von kühlem, technischem blau-violett bis festlichem, warmen rot-orange. Glatte sowie gewölbte Paneele mit jeweils unterschiedlichen Gewebestrukturen gliedern die Wandflächen in zwei Ebenen. Im Verkehrsbereich besteht die glatte Wandverkleidung aus sehr fein gegliedertem Metallgewebe, das nahezu stofflich wirkt. Die gewölbten Paneele im oberen Bereich bestehen aus einem grobmaschigen Edelstahlgewebe, mit ineinander verwebten Metalldrähten, die eine sehr plastische, dreidimensionale Wirkung haben. Die Materialität der Wandverkleidung ist ein Sinnbild für Zeitgeist, Technik und Innovation.
Bert Haller erläutert, „daß der Einsatz dieses Materials in einem Konzertsaal bislang weltweit einmalig ist.“ „Die Erfindung der transparenten Module ermöglicht eine unsichtbare Integration aller akustischen und lüftungstechnischen Maßnahmen zugunsten eines einheitlichen Gestaltungsbildes“.
Hinter diesem Gewebe können sämtliche akustische Effekte erzeugt werden. Dabei wird das Publikum die Absorber- und Reflexionsflächen nicht sehen. Durch zusätzliche akustische Maßnahmen im Bühnenbereich und den Einsatz einer mobilen Konzertmuschel werden zudem die Bedingungen für die orchestrale Nutzung optimiert.
Um die Eingänge zum Saal klar zu kennzeichnen, werden die Eingangstüren mit einer hochwertigen Palisander-Oberfläche versehen, die einen spannenden Kontrast zum Edelstahlgewebe darstellt.
Die gesamte Lichtsituation im Saal wurde nach neustem Stand der Technik und im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit neu gestaltet. Eine Vielzahl von Lichtszenarien, einstellbar über die neue Lichtsteuerung, ermöglichen somit eine größtmögliche Vielfalt, um die jeweiligen Veranstaltungen in entsprechendes „Licht zu tauchen“.
Die speziell für den Eurogress entwickelten, abgependelten, zylindrischen Sonderleuchten bilden einen Horizont im Zentrum des Saals und können mittels LED- Technik farblich auf die verschiedenen Nutzungen des Saal abgestimmt werden.
Empfangstheke im Eingangsbereich, Realisierung 2005
Da nun der Große Saal im neuen Glanz erscheint, braucht er einen entsprechenden Empfang. Deshalb wurde die Umgestaltung der Empfangstheke zeitlich vorgezogen. Großzügig und einladend wirkt die Rezeption aus Palisander und weißem Corian, sie wird von einer Deckenskulptur und einem weißen Marmorboden in Form einer Ellipse umschlossen. Der Tresen korrespondiert in seiner Materialität mit den neuen Türen des Europasaals und setzt ein Zeichen für die Modernisierung des Gebäudekomplexes. Gefaßt wird der Empfang durch den neuen Natursteinkubus aus Basaltino im Rücken der Theke, der geschickt die Lagerflächen vergrößert und diese gleichzeitig vor den Augen des Besucher verbirgt.
Foyerbereich, Realisierung 2007
Das Foyer gliedert sich in zwei architektonische Räume: die niedrigen Bereiche unter/auf der Galerie sowie die hohen, großzügigen Bereiche der Halle. Der Entwurf sieht vor, die Funktionen der einzelnen Bereiche klarer zu strukturieren.
Um den Saal deutlicher hervorzuheben und architektonisch vom Foyer zu trennen, werden die Bestandswände mit einer neuen „Haut“ umspannt. Die neue „Haut“ umschließt die Saalwand in Form eines spannungsvoll gebogenen Schiffsbugs aus dunkelrotem Glas. Sie soll sich sowohl durch ihre Form als auch Materialität deutlich vom Bestand abheben und als Signal fungieren, das den Besucher entlang der Rundung in den Saal leitet.
Die Eingänge des Saals sind deutlich ablesbare Einschnitte in der gespannten Saalhaut. Die Signifikanz der Zugänge zum Saal wird durch die Materialität verstärkt. Die eingeschnittenen Wand- und Deckeflächen werden hell hinterleuchtet. Die hochwertigen Palisandertüren werden durch eine umlaufende Lichtfuge deutlich abgesetzt und bilden einen starken Kontrast zur tief-roten Glashaut.
Um den neuen Ansprüchen an die technische Ausstattung insbesondere beim Messebetrieb gerecht zu werden, sind „Energiesäulen“ vorgesehen. Sie beinhalten sämtliche Medienanschlüsse, die für die elektrische Versorgung der Ausstellungsflächen notwendig sind. Die Säulen werden zum Teil in die Bugwand integriert oder als freistehende Edelstahlsäulen ausgebildet.
Die gefaltete Deckenstruktur wird in Ihrer Form beibehalten. Die Betondeckenstruktur sowie die Stützen, die das Gebäude strukturieren, sollen als Kontrast anthrazit gestrichen werden.
Um die Großzügigkeit des Foyers, der Halle zu unterstreichen soll das Geländer sowie die Verkleidung entlang der Fassade mit einem verspiegelten satinierten Glas verkleidet werden. So entsteht ein umlaufender Horizont mit spannenden Spiegelungen und Lichtreflexen. Als Kontrast zur eher kühlen, glatten Glasoberfläche werden die Innenseiten der Brüstungsverkleidung mit einem warmen strukturierten Zebranoholz versehen, in das auch der Handlauf im Treppenbereich sowie die Medienanschlüsse integriert werden.
Die Grundbeleuchtung im Foyer wird komplett neu gestaltet und optimiert. Im zweigeschossigen Foyerbereich sind 3 speziell entwickelte Lichtkreuze vorgesehen, die den Luftraum strukturieren und für atmosphärisches farbiges Licht sorgen.
Fotos:
– Klein Associates (kA)
Fertigstellung2008
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2006 Mitgründerin der klein Associates KG, Düsseldorf als Partnerin/Gesellschafterin
2006 Mitgründerin der klein Associates KG, Düsseldorf als Partnerin/Gesellschafterin
Studium der Innenarchitektur in Düsseldorf und Architektur in Paris (École Spéciale d’Architecture).
Abschluss mit Diplom der Innenarchitektur 1997, FH Düsseldorf. Danach arbeitete sie in verschiedenen Innenarchitekturbüros (u.a. Schwitzke&Partner, Raumkontor, Düsseldorf, k/h Mönchengladbach).
2006 Mitgründerin der klein Associates KG, Düsseldorf als Partnerin/Gesellschafterin
2006 Mitgründer der klein Associates KG, Düsseldorf als Gesellschafter/Geschäftsführer